Quartette

Bibliothek rosa Winkel Band 83
Vor- / Nachwort von Ido Harari
Übersetzt von Olaf Knechten

Sprache: Deutsch

Erscheinungsdatum: März 2025

240 Seiten

ISBN 978-3-86300-083-7

Hardcover
26 € €
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Quartette

Jacob Israël de Haan (1881 – 1924) gilt als wichtigster jüdischer Dichter der Niederlande im 20. Jahrhundert. Nachdem in der Bibliothek rosa Winkel zuletzt sein Roman Pathologien erstmals auf Deutsch erschien, liegt nun auch de Haans wohl bekanntestes literarisches Selbstzeugnis in deutscher Übersetzung vor: die Kwatrijnen, zu Deutsch Quartette. Die Sammlung von Vierzeilern entstand von 1919 bis 1924 während de Haans Reise ins damals britisch verwaltete Palästina. Er hielt darin seine Beobachtungen und Gefühle in kleinen, auf den ersten Blick unscheinbaren Gedichten fest.

Die Quartette dokumentieren de Haans Entwicklung während dieser Zeit. Er verließ die Heimat aus spiritueller Sehnsucht nach Jerusalem, aber dort angekommen quälten ihn Wüstenklima und Heimweh nach Holland. Von den nationalistischen Zionisten wandte er sich entsetzt ab und stattdessen der Orthodoxie zu. Seine Position als Jurist und Schriftsteller verwandte er, um gegenüber der britischen Mandatsmacht gegen den Zionismus zu agitieren, der seiner Meinung nach nur einen kleinen Teil des Judentums repräsentierte. Damit hatte er sein Todesurteil unterschrieben. 1924 wurde er von einem Mitglied der zionistischen Haganah ermordet.

Der deutschen Erstausgabe der Quartette ist ein Essay des israelischen Autors Ido Harari angefügt, das de Haans Schicksal aus jüdisch-israelischer Sicht betrachtet

Jacob Israël de Haan

Jacob Israël de Haan, geboren 1881 in Smilde, Niederlande, wuchs in armen Verhältnissen auf. Er machte eine Ausbildung zum Grundschullehrer, studierte Jura und wurde Vertreter einer semiologischen Rechtslehre (»Significa«). Er arbeitete als Journalist und Dichter und veröffentlichte 1904 mit Pijpelijntjes den ersten homosexuellen Roman der Niederlande. Pathologien (OA 1908) ist sein zweiter Roman. Ende der 1910er Jahre schloss sich de Haan der zionistischen Bewegung an und zog nach Israel. Weil ihn der kämpferische Nationalismus der Zionisten zunehmend abstieß, wechselte er zum orthodoxen Judentum und kritisierte in Artikeln für niederländische und englische Zeitungen den Zionismus, was ihm den Hass vieler Mitbürger eintrug. 1924 wurde er von einem Mitglied der zionistischen Haganah ermordet.

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