Gespenster und Geschlechter
Format: 21,0 x 14,0 cm
Sprache: Deutsch
Erscheinungsdatum: 09.2004
280 Seiten
ISBN 978-3-935596-58-9
Gespenster und Geschlechter
„Nichts trägt zu Ausartung und Verwilderung mehr bey, als das Lesen der Geister- und Ritter-Romane. Werft diese unseligen Schriften weg, die so oft zu unsittlichen Schwärmereyen und sogar zum Selbstmorde geführt haben.“ (L. F. Schulz über „Edle Charakterzüge“, 1804)
1804 konnte die Lektüre von Schauerliteratur für ‚unsittliche Schwärmereyen‘ verantwortlich gemacht werden, 200 Jahre später offenbaren die unterhaltsam-schaurigen Geschichten ihre unterschwellig transportierten Botschaften, in denen es nicht selten um verpönte Formen der Sexualität geht. Ein Mann, der eine als Mann verkleidete Frau begehrt, ein Mann, der sich als Frau verkleiden oder gar in eine verwandeln möchte, Frauen und Männer, die sich zu doppelgeschlechtlichen Hermaphroditen vereinigen wollen – sie alle stehen in der phantastischen Literatur nur allzu oft für chiffrierte (männliche) Homoerotik.
Das Buch stellt bekannte und weniger bekannte Autoren vor: William Beckford, Jacques Cazotte, E. T. A. Hoffmann, Francis Lathom, Matthew Gregory Lewis, Charles Robert Maturin, Friedrich de la Motte-Fouqé, Benedikte Naubert, Fitz-James O’Brien, Wladimir Odojewski, Jan Potocki, Igino Ugo Tarchetti, Ludwig Tieck, Christian Heinrich Spieß, Alexander von Ungern-Sternberg u. a.