Hamburgische Biografie: Felix Rexhausen zwischen Bill Ramsey und Uwe Seeler

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Detlef Grumbach über den Eintrag zu Felix Rexhausen im Personenlexikon „Hamburgische Biografie“

Der ehrwürdige Hanseat hält so viel von sich und seinesgleichen, dass er zu den wenigen Spezies zählt, die sich ein eigenes Personenlexikon zwecks Verewigung ihrer einzelnen Exemplare leistet: die „Hamburgische Biografie“ (hrsg. von Franklin Kopitzsch & Dirk Brietzke), deren achter Band zum Ende des letzten Jahres im ebenso ehrwürdigen Wallstein Verlag erschienen ist. Irgendwo zwischen Bill Ramsey und Uwe Seeler findet sich auf den Seiten 325–327 der Eintrag über Felix Rexhausen. Rexhausen wäre am 6. Februar 92 Jahre alt geworden. Wenn er das doch nur noch erlebt hätte!

„Hamburgische Biografie – Band 8“ feat. Felix Rexhausen erschien im November im Wallstein Verlag, bei Männerschwarm ist neben den Rexhausen-Bänden „Berührungen“, „Lavendelschwert“ und „Zaunwerk“ auch Benedikt Wolfs Monografie „Mit Deutschland leben“ erhältlich

Mirko Nottscheid, der Verfasser des Rexhausen-Beitrags für die „Hamburgische Biografie“, hält fest, „der präzise Blick des geschulten Sozialwissenschaflers“ habe Rexhausens literarische Satire ebenso geprägt wie „das Bewusstsein, als homosexueller Mann selbst einer Randgruppe anzugehören“. In Bezug auf Rexhausens journalistische Karriere hebt Nottscheid die Kolumne „Mit Bayern leben“, seine Erfindung der Bezeichnung „Plisch und Plum“ für zwei ehrwürdige Minister der ersten Großen Koalition (K. Schiller & F.J. Strauß) sowie die Gründung der deutschen Sektion von Amnesty International gemeinsam mit Gerd Ruge und Carola Stern hervor. Breiten Raum nehmen auch seine als „einer der ersten offen schwulen Autoren der deutschen Nachkriegsliteratur“ geschriebenen Bücher und Kolumnen für Schwulenzeitschriften ein. Der ehrwürdige Männerschwarm Verlag freut sich natürlich über diese Form der Würdigung, zumal er mit großer Sicherheit ein kleines bisschen dazu beigetragen hat: denn hier sind wichtige Bücher Rexhausens erschienen – zuletzt die posthum erschienenen „Szenen aus dem Gesträuch“ im dokumentarischen Roman „Zaunwerk“, denen Nottscheid ein Prädikat als „lange verschollener Schlüsseltext der Literatur über homosexuelles Begehren“ verleiht.

Und wer sonst noch in Hamburg Geschichte(n) geschrieben hat? Wir empfehlen die sicher über diesen achten Band hinaus weiter wachsende „Hamburgische Biografie“ – bis wir uns eines schönen Jahrhunderts dort selbst eines Eintrags würdig erweisen.

Text: Detlef Grumbach, der 1999 mit dem Medienpreis des Bunds lesbischer und schwuler Journalisten ausgezeichnet wurde, als dieser leider noch nicht den Namen „Felix-Rexhausen-Preis“ trug

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