Konkret Rexhausen
Das Feulleton überschlägt sich geradezu angesichts des Jubliäumsprogramms der Bibliothek rosa Winkel. Und endlich erfährt Felix Rexhausen mal eine Würdigung, die ich einem jeden Besucher dieser Website in voller Länge lesen zu können wünsche.
Erst jetzt veröffentlicht wird die älteste seiner Arbeiten mit homosexueller Thematik: Als Rexhausen 1964 diese Geschichten aus dem schwulen Liebesalltag komponierte (denn es ist so etwas wie eine musikalische Struktur in ihnen), hatte Rosa von Praunheim noch keinen Film gedreht und der junge Hubert Fichte noch nicht zu jenem Bekenntniston gefunden, der ein Buch wie Versuch über die Pubertät zu einem wenngleich endemischen Bestseller machen sollte. Das politische Klima war in Fragen der Sexualmoral noch nicht nennenswert uber die Zeit des Nationalsozialismus hinausgediehen. Im Zaunwerk heißen die Männer noch Eberhard, Hermann, Kurt, und ihre Treffpunkte sind das Pissoir, das Gesträuch der Hamburger Wallanlagen (das auch Hubert Fichte kannte), immer wieder eine Herrenkncipc namens »Monokel«, und will man ungestört von Zuschauern sein, verzieht man sich auf eins der Trümmergrundstücke – der Zweite Weltkrieg liegt in der Zeit, alsdie Geschichten geschrieben wurden, nicht so lange zurück wie für uns DJ Ötzis »Hey Baby« oder das erste Kabinett Gerhard Schröders
Das nächste Kiosk ist nicht weit …