Jetzt im Handel: „Den Schwulen lass hier mal weg“

Aktuelles | | Lesezeit: 3 min

Der neue Band unserer schwarzen Sachbuchreihe ist aus unterschiedlichen Gründen bemerkenswert. Nicht nur offenbart er bislang übersehene schwulen Aspekte in den Werken von Martin Walser, Wolfgang Koeppen, Walter Vogt und anderen, er ist auch das erste Buch, das unser Verlagsmitgründer Detlef Grumbach als Autor herausbringt.

Die Männerschwarm-Bände „Schwule Nachbarn“, „Demo.für.alle“ und „Große Oper“ verantwortete Detlef Grumbach als Herausgeber. Jetzt kommt sein erstes Buch als Autor.

Als Mitgründer von Männerschwarm hat Detlef Grumbach seine Spuren unauslöschlich in unserer Verlagsgeschichte hinterlassen, als Autor machte sich der gelernte Buchhändler, der seit vierzig Jahren als Journalist arbeitet, jedoch eher rar in unserem Programm. Abgesehen von Vorworten zu Anthologien und Sachbuch-Bänden, die er als Herausgeber verantwortete, einem starken Nachwort zu Rudolf Hanslians Roman „Stefan“ oder dem einen oder anderen Gastbeitrag in „Die andere Fakultät“, dem Edition-Waldschlösschen-Band „Politiken in Bewegung“ oder dem Klaus-Mann-Lesebuch „Treffpunkt im Unendlichen“ war Grumbachs Plattform als Autor eher die Presse. Er veröffentlichte Buchbesprechungen in den Feuilletons von der Berliner Zeitung über die Frankfurter Rundschau bis zur Zeit und war nicht zuletzt als Verfasser unzähliger Polit- und Kultur-Features im öffentlich rechtlichen Rundfunk präsent. Umso mehr freut es uns, dass er es nun doch noch geschafft hat, ein komplettes Buch als Autor bei Männerschwarm herauszubringen.

Nicht alle Beiträge in „Den Schwulen lass hier mal weg“ wurden extra für dieses Buch geschrieben. Vielmehr versammelt es „Aufsätze und Reden“, die Grumbach in vier Jahrzehnten publizistischen Schaffens über schwule Perspektiven und Autoren im deutschsprachigen Literaturbetrieb geschrieben hat. Viele von ihnen wurden für diesen Band intensiv überarbeitet. Die Grundidee des Projekts erklärt der Autor im einleitenden Beitrag des Buches so: „Wo immer schwule Figuren in der Literatur eine Rolle spielen, so können wir nur geringfügig verallgemeinert feststellen, werden sie innerhalb des Literaturbetriebs nicht wahrgenommen. Der heterosexuelle Mainstream interessiert sich nicht für sie, so wie er sich auch nicht für die Literatur schwuler Autoren interessiert. Er lässt sie einfach weg. Die Beiträge in diesem Sammelband zeigen jedoch deutlich: Schwule Figuren verirren sich nicht zufällig in die Texte. Wenn sie in Erscheinung treten, haben sie eine Bedeutung.“

Welche Bedeutung damit gemeint ist, verdeutlichen die Aufsätze, Rezensionen und Redemanuskripte in „Den Schwulen lass hier mal weg“. Das Buch ist eine Einladung, die Werke von Martin Walser, Wolfgang Koeppen, Walter Vogt und Friedo Lampe neu oder wieder zu entdecken, eine Chance Heinrich Christian Meiers fast vergessenen Roman „Im Frühwind der Freiheit“ kennenzulernen, er ergründet „Literarische Strategien im Umgang mit HIV und Aids“ und würdigt nicht zuletzt die überragende Bedeutung von Klaus Mann für die (schwule) Literatur mit einem Essay-Triptychon.

Und warum für all das der ketzerische Titel „Den Schwulen lass hier mal weg“? Diesen Rat bekam Grumbach vor gar nicht allzu langer Zeit von einem Redakteur, als er in einem Aufsatz über Martin Walser den schwulen Edmund Gabriel aus der Anselm-Kristlein-Trilogie erwähnte. Damit wäre auch die Frage beantwortet, warum dieses Buch nicht nur unterhaltsam und erhellend ist, sondern auch ungebrochen relevant.

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